DER WEG DES SPORTSTÄTTENKONZEPTES IN BASSUM ZUM NEUEN KUNSTRASENSPIELFELD

08.08.19 –

Im Februar 2016 hat der Rat das Sportstättenkonzept beschlossen.

„Die Wahrheit liegt auf dem Platz“, sagte schon Otto Rehhagel und diese Wahrheit war für den Spiel- und Trainingsbetrieb bedenklich. Durch die langen und intensiven Regenperioden in der zweiten Hälfte 2017 waren fast alle Sportplätze unbespielbar. 

Weiträumige Trainingsausfälle, Spielverlegungen oder gar Absagen waren an der Tagesordnung. Das klimatische Gegenstück kam im Sommer 2018 mit einer lang anhaltenden Trockenheit, die den geschundenen Rasenplätzen weiter zugesetzt hat.

Auch der immense Pflegeaufwand, der den Ehrenamtlern abverlangt wurde, war und ist in diesem Zusammenhang ein großes Thema.

Mit der globalen Erwärmung und dem Klimawandel steht zu befürchten, dass derartige klimabedingte Nutzungseinschränkungen für unsere Rasenplätze keine Ausnahmen bleiben werden und auch der Platzpflegeaufwand nachhaltig zunehmen wird.

Durch den Plan der Stadt Bassum mit dem SSR, mit finanzieller Unterstützung aus der ZILE auf einem der vom TSV Bassum von 1858 e.V. genutzten Rasenplätze einen Kunstrasen zu errichten, kam „wieder“ Bewegung in das bereits 2012 genehmigte Thema. Eine neue Rasenfläche als Ersatz für das alte Spielfeld brächte auf lange Sicht keine Lösung der beschriebenen Probleme.

Abhilfe könnte eine Alternative schaffen, die in den Metropolen längst Standard ist: Ein moderner Kunstrasenplatz mit hervorragenden spieltechnischen Eigenschaften und einer nahezu wetterunabhängigen Nutzungsdauer.

Bei der Planung der Anlagen wurde sowohl der Stadt, als auch dem SSR und den Politikern schnell bewusst, dass es im Kern um mehr als um eine neue Sportplatzunterlage geht. 

So waren sich die Verantwortlichen der Vereine und des SSR schnell mit der Verwaltung und der Politik darüber einig, diesen im SportPark bassum zu platzieren, so dass mehr planbare Freifläche auf dem Gesamtareal zur Verfügung steht. Der TSV „opfert“ dafür ein Spielfeld, erhält dafür aber eine hochmoderne Anlage, die weitaus besser und vor allem länger und wetterunabhängig bespielbar ist. 

Um die neuen Sportanlagen nicht nur einfach nebeneinander auf dem Lageplan anzuordnen, sondern die sich eröffnenden Gestaltungsmöglichkeiten – letztlich auch im Sinne einer guten Ortsentwicklung - bestmöglich zu nutzen, war klar, dass ein Masterplan für das gesamte Sportparkgelände her muss. 

Hier gerieten die Interessengruppen aber an Ihre Grenzen, da eine Projektierung im „öffentlichen Raum“ dies nicht zulässt. So konnten die Ideen für einen „Sport- und Begegnungspark Bassum“, nicht gestartet werden. Ökologischen, gestalterischen und städtebaulichen Aspekten sollte dabei eine besondere Bedeutung zukommen, um so die Zielsetzung eines nachhaltigen Sportfreiflächenbaus zu erreichen. 

Also blieb hier die vereinbarte Projektierung eines Kunstrasenplatzes.

 

DIE GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG DES SPORTS 

Ein Thema, welches dem SSR - neben der Förderung der körperlichen Ertüchtigung und den sozialen Komponenten des Sports - besonders am Herzen liegt, ist die gesellschaftliche Verantwortung des Vereinssports. 

Die Integration unserer Kleinsten in die Gesellschaft, das Vorleben von Zusammenhalt, Gemeinschaftlichkeit und Ehrenamt stellt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar und ist eine wichtige Investition in unsere Zukunft.

Hierzu können und müssen gerade auch Sportvereine wertvolle Impulse geben und einen großen Anteil an der sozialen, kulturellen und sportlichen Prägung unserer Kinder leisten. 

Durch die vielfältigen Verlockungen digitaler Angebote an unsere Jugend, wie Tablets, Smartphones, Sky, Netflix, Playstation und Co. sind wir gefordert, dem etwas Wichtiges, Starkes und Innovatives entgegenzusetzen. Die Nutzung moderner und zeitgemäßer Sportanlagen und die Entwicklung neuer Sportangebote stellen Elemente in dieser Strategie dar, unsere Kinder und Jugendlichen nicht allein den digitalen Freizeitangeboten zu überlassen, sondern sie auch in ihrer körperlichen Entwicklung und gesellschaftlichen Verantwortung zu fördern. Wenn wir das nicht schaffen, wird es in Zukunft schlecht bestellt sein um das soziale Miteinander, unseren dörflichen Zusammenhalt und das ehrenamtliche Engagement z.B. in den Feuerwehren und anderen wichtigen Funktionen in unserer Gemeinschaft. 

Bieten wir also vielfältige, attraktive und moderne Sportangebote und machen wir Gemeinschaft erlebbar!

 

ÖKOLOGIE UND NACHHALTIGKEIT AM KONKRETEN PROJEKT

Die Sportvereine bemühe sich in besonderer Weise, die neuen Kunstrasenfelder im geplanten SportPark in einer ökologisch vertretbaren Art und Weise zu planen, in ein Gesamtkonzept einzubetten und zu betreiben.

Wie sind Ökologie und Nachhaltigkeit in Zusammenhang mit Kunstrasensystemen zu verstehen?

Klar ist, dass beim Sportplatzbau ökologische und sportliche Faktoren gegeneinander abgewogen werden müssen, denn die Schaffung moderner Sportanlagen bedeutet immer auch einen Eingriff in die Natur. Im Zieldreieck von „Optimalen Sportbedingungen“, „Wirtschaftlichkeit“ und „Ökologie und Nachhaltigkeit“ gibt es naturgemäß stark divergierende Positionen. Die Diskussion über das Für und Wider von Kunstrasenplätzen wird nach unserer Wahrnehmung in der letzten Zeit vielfach undifferenziert und emotional, teils gar mit „pseudo Fakten“ geführt.

Jegliche Studien, Informationen und Einschätzungen, die über Kunstrasenplätze im Umlauf sind, müssen also immer darauf geprüft werden, auf welche Bauart sie sich beziehen und für welche sie damit überhaupt gelten können.

Bei einer näheren Prüfung kommt man recht schnell zu der Erkenntnis, dass sich viele – durchaus zurecht geäußerte – Umweltbedenken auf Anlagenbauarten bzw. Materialien beziehen, die in Deutschland gar nicht oder nicht mehr verwendet werden. Heute erhältliche moderne Anlagenkonzeptionen und die in ihnen vielfach verwendeten umweltschonenderen Materialien müssen daher differenziert betrachtet werden, wenn eine fachlich fundierte Entscheidungsgrundlage für oder gegen den Bau einer modernen Kunstrasenanlage zu erarbeiten ist.

Wir sind angetreten, uns mit der komplexen Thematik gründlich und unvoreingenommen vertraut zu machen, um eine gut fundierte Entscheidung treffen zu können. Es galt zunächst, Fakten von Meinungen und Mythen zu trennen, d.h. einschlägige Studien zu sichten, Fachgespräche mit Sportstättenplanern, Verbänden und Behörden, Vereinen mit eigenen Kunstrasenplätzen sowie mit Herstellern zu führen.

Ökologische Aspekte, wie etwa die Verwendung natürlicher oder nachwachsender Rohstoffe, hatten bei der Bewertung der verschiedenen Kunstrasentechnologien für uns einen hohen Stellenwert. So haben wir nach der unter ökologischen und Nachhaltigkeitsaspekten unserer Einschätzung nach besten Kunstrasenkonzeption gesucht und diese schließlich der Alternative des konventionellen Naturrasenplatzes gegenüber gestellt.

Als Ergebnis der Gesamtschau resultierte schließlich, dass die identifizierte Kunstrasen-Lösung sporttechnisch/nutzungsseitig weit überlegen, finanziell machbar und ökologisch vertretbar ist. Die präferierte Kunstrasentechnologie entspricht dem neuesten technischen Stand einer "sauberen" Bauweise mit Materialien, bei denen eine Emission umwelt- oder gesundheitsschädlicher Stoffe nach dem heutigen Wissensstand ausgeschlossen werden kann.

Der Aufbau eines Kunstrasenfeldes kann grob in fünf Komponenten unterteilt werden.  

 

DER KUNSTRASEN

Die oberste, sichtbare Schicht, d.h. der eigentliche Spielbelag, besteht aus einem perforierten, besonders widerstandsfähigen Polyethylen -Gewebe, in das Kunststofffasern aus demselben Material eingearbeitet sind. Dieses Spezialgewebe ist gesundheitlich unbedenklich und widersteht den Anforderungen der Nutzung problemlos, ein Abrieb durch den Kontakt mit Sportschuhen kann bisher nicht nachgewiesen werden.

Der Kunstrasen in Bassum wird mit vergleichsweise kurzen Kunststofffasern (künstlichen Grashalmen) ausgestattet, die - erstmals in Deutschland - aus nachwachsenden Rohstoffen (Zuckerrohr) hergestellt werden. Dieses Spezialgewebe stellt eine neue Generation von Geweben dar und reduziert den Bedarf an Einstreumaterial („Infill“) von früher 15kg/qm auf ca. 3kg/qm.

Der Spielbelag wird etwa alle 12 bis 15 Jahre ausgetauscht, da ab dieser Zeit mit Ermüdungen des Materials zu rechnen ist. Eine zertifizierte Entsorgung durch Fachfirmen ist gewährleistet.

 

DAS INFILL

Beim Infill handelt es sich um ein feinkörniges elastisches Material, das gleichmäßig in den Kunstrasenbelag eingestreut wird. Es dient zur Stabilisierung der Kunstrasenfasern, als Gewicht zur Beschwerung des Spielbelages sowie zum Kraftabbau von mechanischen Belastungen im Spielbetrieb. Zugleich soll es eine hohe Ballgeschwindigkeit fördern und das Verletzungsrisiko der Spieler (Hautabschürfungen oder Verbrennungen) minimieren.

Als Infill kann eine Vielzahl von Stoffen und Materialien verwendet werden, um die gewünschten sporttechnischen Eigenschaften zu erreichen. Einige dieser Materialien stehen im Hinblick auf Gesundheitsrisiken stark in der Kritik. Insofern ist beim Infill, in der Diskussion oft auch als "Granulat" bezeichnet, in der Tat aus ökologischer Sicht besondere Aufmerksamkeit geboten. So wird bis heute weltweit geschätzt auf etwa jedem zweiten Kunstrasenplatz sogenanntes SBR (Styrol Butadien Kautschuk)-Granulat als Infill eingesetzt. SBR ist billig und fällt in großen Mengen beim Recycling/Zerkleinern von alten Autoreifen an, enthält jedoch PAK-haltige Weichmacheröle. PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) gelten als krebserregend und dürfen in der EU seit 2009 in Reifen nur noch mit strengen Grenzwerten enthalten sein. Es ist insofern nicht auszuschließen, dass von PAK-belastetem SBR – selbst im Rahmen der geltenden Grenzwerte - beim Gummiabrieb eine gewisse Schadstoffbelastung ausgehen kann.

Eine moderne und nachhaltige Bauweise verzichtet daher auf derartige Materialien im Infill, selbst wenn die gesetzlichen Grenzwerte für die in der Kritik stehenden Weichmacher-Bestandteile eingehalten werden. Längst gibt es – allerdings teurere – gesundheitlich unbedenkliche Alternativen zu SBR-Granulat wie etwa das zum Bau von Tartan-Bahnen verwendete EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) und natürliche Materialien wie Kork.

In Bassum soll Quarzsand u zum Einsatz kommen. Die Planung verzichtet damit ganz bewusst darauf, beim Infill des Kunstrasenplatzes das besonders in der Kritik stehende SBR-Granulat einzusetzen. 

 

DIE ELASTIKSCHICHT

Bei der Elastikschicht handelt es sich um eine etwa 3 bis 5 cm starke elastische Schicht, auf die der Kunstrasenbelag ausgerollt wird. Sie dient in erster Linie zum gezielten Kraftabbau und besteht in der Regel aus recycelten Gummigranulaten und einem Polyurethan-Bindemittel. Diese Schicht hat eine Lebensdauer von 45 Jahren und kann danach recycelt werden.

 

DIE TRAGSCHICHT

Sie stellt das Fundament und ein Planum für die daraufliegenden Schichten dar und besteht aus einer mineralischen Schottertragschicht. Sie gilt als ökologisch unbedenklich.

 

DER BAUGRUND UND DIE ENTWÄSSERUNG

Im Baugrund, der aus mineralischen Materialien besteht, wird die Drainage verlegt, über die die horizontale Entwässerung der Anlage erfolgt.

Alle eingesetzten Materialien - vom Einbau in die Sportplatzfläche, bis zum späteren Recycling einzelner Bestandteile - werden geprüft und zertifiziert behandelt. Insgesamt lässt sich damit feststellen, dass Bassum den technologisch wohl fortschrittlichsten und ökologisch verträglichsten Kunstrasen bekommen wird, den es am Markt gibt.

Dies zeigt den Willen für einen verantwortungsvollen und schonenden Umgang mit unserer Natur.

 

LED FLUTLICHTANLAGE

Der Platz wird mit modernen und besonders stromsparenden LED-Flutlichtanlagen ausgestattet, damit der Sport auch in der Zeit ohne Sonne weiterbetrieben werden kann. Diese Anlagen sind besonders flackerfrei und darüber hinaus auch noch insektenfreundlich, d.h. sie werden nicht so stark von Insekten angeflogen, wie herkommliche Systeme. Das ist momentan die ressourcenschonendste Möglichkeit einen Sportplatz auszuleuchten.

Diese Installation wird durch eine nationale Klimaschutzinitiative der Bundesregierung als CO2 Einsparmaßnahme gefördert.

 

Der Zyklus eines Kunstrasenplatzes vom Bau bis zum Recycling

DER UNTERGRUND

Die Tragschicht für einen Kunstrasenplatz muss erstens für die Stabilität des Belagssystems und zweitens für eine gute Wasserabführung sorgen. Die Erstellung erfolgt nach den bekannten Regeln des Sportplatzbaus. Mineralische Tragschichten müssen insbesondere frostunempfindlich ausgelegt sein.

Die Entwässerung erfolgt nur bei mäßig ergiebigen Regenfällen ausschließlich in vertikaler Richtung (das heißt durch die Drainsystheme in der Tragschicht). Bei ergiebigem Regen tritt auch oberflächlicher Abfluss zu den Platzrändern ein (mit einem Gefälle des Platzes von 0,5–1 %), wo für eine ausreichend leistungsfähige Wasserabführung gesorgt werden muss.

 

DIE ELASTIKSCHICHT (EL) ODER ELASTISCHE TRAGSCHICHT (ET)

Der Einbau von elastischen Tragschichten erfordert besonderes Know-how. Die elastische Tragschicht unter dem Kunstrasen sorgt dafür, dass der Kraftabbau auf dem Kunstrasen optimal gewährleistet ist. Grundsätzlich soll der Kraftabbau, auf der Kunstrasenoberfläche gemessen, zwischen 45 und 65 Prozent betragen. Der niedrigere Wert gilt eher für Hockey, der höhere für Fussball. Laut Aussagen von befragten Fussballern werden Werte um 60 Prozent als ideal empfunden.

Über den Kraftabbau hinaus gibt es weitere Anforderungen an gebundene elastische Tragschichten und Elastikschichten, denn diese bestimmt die Ebenheit auf der gesamten Fläche und beeinflusst die Ballreflexion und das Rückstellverhalten.

 

DER KUNSTRASEN

Der Kunstrasen wird in vier Meter breiten und circa 70 Meter langen Bahnen auf die Baustelle geliefert. Die drei so genannten Grundlinien, die zwei Torauslinien und die Mittellinie sind bereits in die Bahnen eingetuftet.

Zu Beginn wird die Bahn mit der Torauslinie ausgerollt. Anschließend wird die Linie an den beiden Eckfahnenhülsen und den Torhülsen ausgerichtet. Ist die erste Bahn ausgerichtet, werden im Folgenden die grünen Bahnen bis zur Mittellinie ausgelegt. Um die Bahnen miteinander zu verbinden werden diese miteinander verklebt.

Eine Verbindung mit der Elastikschicht erfolgt hingegen nicht, damit der Kunstrasen sich bei Temperaturänderungen bewegen kann. Zur Verklebung wird ein so genanntes Nahtband verwendet, auf das der Kleber aufgetragen wird. Anschließend werden die jeweiligen Kunstrasenbahnen in den Kleber gedrückt und mit andauerndem Walzen in ihm fixiert.

Ist die gesamte Fläche miteinander verklebt, wird die Spielfeldlinierung eingebracht. Dazu wird der grüne Belag entfernt und durch die jeweilige Linienfarbe ersetzt. Zur Wahl stehen die Farben weiß (am gebräuchlichsten), blau (meist für die Jugendlinierung) und gelb (heute eher selten verwendet).

 

DIE PFLEGE

Moderne Kunstrasenplätze werden oftmals täglich über mehrere Stunden genutzt – meistens sogar das ganze Jahr hindurch. Trainingseinheiten strapazieren die Spielfelder besonders, denn der Fokus auf bestimmte Spielzüge und Standardsituationen, wie das Elfmeterschießen beim Fußball, belasten einzelne Bereiche mehr als den Rest des Platzes. Mit der richtigen Pflege und erforderlichenfalls Reparatur lassen sich die Lebensdauer des Kunstrasens und die optimalen Spieleigenschaften dauerhaft sichern.

Schadhafte Stellen im Kunstrasen können zahlreiche Ursachen haben: Sie reichen von Vandalismus über eine einseitige Beanspruchung bis hin zu Umwelteinflüssen oder falscher Nutzung wie das Befahren mit Fahrzeugen. In der Regel lassen sich jedoch alle beeinträchtigten Bereiche fachkundig beseitigen.

Durch eine regelmäßige und sachgerechte Pflege und Prüfung sowie die rechtzeitige Wartung und Reparatur lassen sich die funktionellen Eigenschaften sowie das optische Erscheinungsbild langfristig problemlos erhalten.

 

DER RÜCKBAU

Ist das Nutzungsdauerende eines Kunstrasensbelages erreicht, muss der gebrauchte Belag ausgebaut und ein neuer verlegt werden. Im Gegensatz zu Naturrasen verfügt Kunstrasen über eine begrenzte Lebensspanne, deren Länge von verschiedenen Faktoren abhängt:

• Welche Qualität hatte der Kunstrasen zum Einbauzeitpunkt?

• Wie sorgfältig wurde er eingebaut?

• Und vor allem: Wie stark wurde er genutzt?

Das Erreichen des Lebenszyklusendes eines Kunstrasenplatzes kann sich in verschiedenen Punkten äußern: abgespielte Bereiche, Schäden an Nahtstellen, Nachlassen des Kraftabbaus auf Grund von Kompaktierung des Materials oder Erhärten des Gummigranulats.

Der durchschnittliche Lebenszyklus eines Kunstrasenbelags beträgt ca. 12 bis 15 Jahre. Der Rückbau einer Fläche von 6.500 m² (Mittelwert der Größe eines Fußballfelds), kostet ca. 20.000,00 Euro. Darin enthalten ist bereits die fachgerechte Entsorgung oder Verwertung aller Materialien. Die elastische Tragschicht unter dem Rasen kann in den meisten Fällen weiter genutzt werden.

 

Die Entscheidung zum DRITTEN

Nach Angaben des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ist die Sicherstellung einer guten sportlichen Infrastruktur ohne Kunstrasenplätze in Deutschland kaum denkbar. Ein klares Statement von Politik und Sportverbänden FÜR Kunstrasenplätze gibt es derzeit Bundesweit.

Die EU stört sich bei Ihren Verbotsansinnen in Bezug auf Kunstrasenplätze an den Granulatpartikeln, die unter anderem aus alten Autoreifen hergestellt werden. Kunstrasenplätze an sich sind nicht Bestandteil der Kritik aus Brüssel.

Dass wir in Bassum von vorn herein auf das (zu recht) in die Kritik geratene Gummigranulat verzichten zeigt, dass wir sehr verantwortungsvoll mit dem Thema umgehen und die kurzfristig herbei gerufenen erneute Entscheidung einem Aktionismus zum Opfer fällt, der in keinster Weise den Festlegungen und Vereinbarungen mit dem SSR und dem Sportstättenkonzept entspricht.

In einem Brief an die EU im Namen aller deutschen Sportminister, (auch der SPD geführten Bundesländer) begrüßen diese grundsätzlich das Bestreben, die Abgabe des biologisch kaum abbaubare Mikroplastik in die Umwelt drastisch zu vermindern. Sie weisen jedoch darauf hin, „dass sich ein derartig kurzfristiges Verbot von Granulaten auf Kunstrasenflächen ohne massive Folgen für den Sport nur bei Neuanlagen umsetzen lässt“. Und genau DAS das sollte in Bassum getan werden und wurde durch diverse Platzinspektionen und Gesprächen mit anderen Kommunen festgelegt.

Die Vorgaben der EU, kein Granulat zu verwenden, sind elementarer Bestandteil des Antrags auf einen Kunstrasenplatz in Bassum. Eine ausgewogene und verantwortungsvolle Planung sowohl im Sinne des Sports, als auch für den Umweltschutz.

Das hatte die Mehrheit im Bassumer Rat so bereits zum zweiten Mal so gesehen!!!

 

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