Das Jahr 2022 liegt hinter uns – es war häufig nervenaufreibend und auch angsteinflößend und har uns viel abverlangt. Corona war noch lange nicht vorbei, und dann erschütterte uns der Angriffskrieg in der Ukraine. Die riesige Welle der Solidarität in vielen Ländern war im Kreml ganz offensichtlich so nicht erwartet worden. Und sie war parteiübergreifend groß.

Über das Weltgeschehen im Jahr 2022 könnte man viel Trauriges schreiben. Aber das überlassen wir anderen. Wir wollen einen kurzen grünen Blick auf das werfen, was bei uns in Bassum so passiert ist – wobei auch hier der Einfluss internationaler Ergeignisse unübersehbar ist.

Was war aus Ihrer Sicht das wichtigste Projekt, das im Jahr 2022 in Bassum umgesetzt wurde?

Angesichts der leicht steigenden Einwohnerzahlen und neuer Bauprojekte in vielen Teilen Bassums war der bedarfsgerechte Um- und Ausbau der städtischen Grundschulen und der Kindertagesstätten einer der wichtigsten Bereiche in Rahmen der Infrastrukturanpassungen (z. B. die fristgerechte Umsetzung der Krippe Bramstedt oder der Umbau der alten Schmiede in der Grundschule Mittelstraße). Bei den freiwilligen Leistungen stellte der Baubeginn zur Erneuerung des Naturbades Bassum einen wichtigen Meilenstein dar, auch wenn sich das Projekt immer wieder verzögert hat. Wichtige Basis für viele dieser Projekte war die erfolgreiche Einwerbung von Fördergeldern seitens der Stadtverwaltung.

Was hat Ihrer Meinung nach nicht funktioniert? Was ist besonders schade?

Der Stadtrat hat es verpasst, entscheidende Klimaschutzmaßnahmen auf den Weg zu bringen. Hierzu fehlte der Gestaltungswille und die Entschlossenheit der Mehrheit des Rates im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Sehr schade war, dass die Stelle im Klimaschutzmanagement 2022 nicht besetzt werden konnte.

Auch der Wald ist zu kurz gekommen! Nach unserem abgelehnten Antrag zum Waldschutz ist dieser wieder völlig in Vergessenheit geraten. Wir schlagen vor, einen Biotopverbund auf Basis der Pläne der WIN-Region zu entwickelten, um den Schutz unserer natürlichen Ressourcen voranzubringen und die Biodiversität zu erhalten – neben dem Klimawandel eines der wichtigsten globalen Probleme überhaupt!

Was war im vergangenen Jahr das größte Problem, das es zu bewältigen galt?

Die Antwort schließt nahtlos an die vorherige an: Die größten globalen Probleme sind zugleich auf der kommunalen Ebene – also auch in Bassum – die größten Probleme: der Klimawandel, der Verlust an Biodiversität und ganz allgemein der mangelnde Schutz unserer natürlichen Ressourcen. Da müssen wir ganz offensichtlich noch mehr Überzeugungsarbeit leisten. Es geht sowohl um Generationengerechtigkeit als auch eine gerechte Verteilung zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden.

Lokal betrachtet liegt uns unter anderem die Sportstättenentwicklung am Herzen und wir Fiebern dem Baubeginn für den Winterrasenplatz entgegen. Dieses Thema schieben wir schon viel zu lang vor uns her!

Was wollen Sie im kommenden Jahr unbedingt erreichen?

Wir wollen das Thema Nachhaltigkeit und besonders den Klimaschutz deutlich weiter voranbringen (siehe oben). Jede Entscheidung in den Ratsgremien muss auf ihre Zukunftstauglichkeit und -verträglichkeit hin abgeklopft werden. Dabei hilft hoffentlich bald der/die neue Klimaschutzmanager*in.

Wir möchten so viele Maßnahmen wie möglich aus dem Klimaschutzaktionsprogramm und dem Verkehrsentwicklungsplan umsetzen, z. B. den Ausbau Fahrradwege/-zonen, die Förderung von Lastenrädern und die Ausweitung von Solaranlagen. Zudem muss die Versiegelung von Flächen für Bau- und Gewerbeland weitestgehend reduziert werden und wenn notwendig komplett durch Entsiegelungsmaßnahmen kompensiert werden.

Mit viel Engagement werden wir uns den politischen Herausforderungen auch im Jahr 2023 stellen und dabei nie den Blick in die Zukunft für unsere nachfolgenden Generationen verlieren.Dass die Gestaltung der Klimawende einen Haufen Geld kostet, wissen wir. Sie aber nicht zu vollziehen, kostet die Zukunft!

Für Bassum haben wir den Mut und die Zuversicht zur Gestaltung unserer klimaneutralen Zukunft!

Ihr OB Bassum - BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN