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10.05.22 –
In Sachen Fachkräftemangel in der Erziehung ist es fünf nach Zwölf!
Laut „Fachkräftebarometer Frühe Bildung 2021“ ist der Personalbestand in Kindertageseinrichtungen zwischen 2012 und 2020 zwar dreimal so stark gewachsen – zahlenmäßig befinden sich Kindertageseinrichtungen nunmehr fast auf Augenhöhe mit den allgemeinbildenden Schulen.
„Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Erzieher*innen auch bei uns, aber auch andernorts, vielfach an ihrer Belastungsgrenze arbeiten und wir einen enormen Fachkräftebedarf verspüren“.
Denn mit dem starken Wachstum, dem Anstieg der Geburtenrate und der Zuwanderung von Einwohnern geht ein erhöhter Fachkräftebedarf in Kindertageseinrichtungen einher.
So schrieb die Bundesagentur für Arbeit im April 2022 rund 1.100 offene sozialversicherungspflichtige Stellen für Erzieherinnen und Erzieher allein in Niedersachsen aus.
Auch bei uns bleiben Stellen unbesetzt – eine Situation, die sowohl die tätigen Fachkräfte als auch die Familien stark belastet. Krankheitswellen wie zuletzt während der Corona-Pandemie führten dazu, dass zahlreiche Erzieher*innen selbst erkranken und in Fällen, in denen keine Vertretung zwischen Einrichtungen möglich ist, die Notbetreuung durch die Eltern ausgerufen wurde. In Folge fielen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seit Jahresbeginn bereits mehrtägig aus. Fünf bis zehn Tage lange Arbeitsausfälle, um die Betreuung der eigenen Kinder zuhause zu gewährleisten, gelten als Normalfall. Gleichzeitig kämpft das bestehende Personal mit den knappen Ressourcen, um allen anderen Kindern eine Betreuung bieten zu können.
Hier müssen wir auch als Kommune die Hilfe ausweiten, um die Attraktivität dieses wichtigen Berufes zu erhalten. Finanzielle Anerkennung ist das Eine, aber auch die Ausweitung der Ausbildungsangebote sowie der Projekte für den Fachkräftenachwuchs müssen einen höheren Stellenwert bekommen!“
Der OV von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN befürwortet daher praxisintegrierte Ausbildungsmodelle und eine höhere Vergütung, um dem Ausbildungsberuf Erzieher*in wieder mehr Wertschätzung zuteil werden zu lassen.
Die Anwerbung von FSJler und Bufdis für erzieherische Berufe sowie ein Schulgeld für Erzieher*innen in Ausbildung sind mögliche Lösungsansätze. Auch die Zugangsvoraussetzungen für Auszubildende oder Quereinsteiger sollten auf den Prüfstand.
Hier ist auch vor dem Hintergrund der Flüchtlingsankunft ein schnelles Handeln erforderlich. „Denn angesichts der zusätzlichen Betreuung von Kindern geflüchteter Familien aus der Ukraine, müssen wir zügig handeln, damit unsere Fachkräfte nicht unter baldiger Erschöpfung leiden. Uns ist daher insbesondere wichtig, dass Mitarbeitende im Kitabereich mindestens als sozialpädagogische Assistenten ausgebildet sind!
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