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30.08.22 –
Lesung mit Prof. Dr. Hans Jürgen Böhmer
Beim nächsten Wald wird alles anders
So, 11. September 2022 16.00 Uhr - Alte Oberförsterei, Neubruchhausen
Wie reagieren die Wälder der Welt auf den Klimawandel? Und was wurde eigentlich aus dem Waldsterben? Der Ökologe Hans Jürgen Böhmer stellt die Diskussion über die Zukunft des Waldes in Deutschland in einen verblüffenden globalen und langfristigen Kontext. Der internationale Waldexperte zeigt anhand aktueller Fallstudien und seiner Erfahrungen aus dreißig Jahren weltweiter Ökosystemforschung, dass es in der Natur um komplexe Zusammenhänge geht, die von höchst unterschiedlichen Akteuren sehr verschieden und auch zeit- und ideologiegeprägt wahrgenommen werden. Statt Wald- oder gar Weltuntergangsszenarien zu zeichnen, fordert Böhmer eine langfristige Perspektive. Sein Plädoyer lautet, auf einfache Argumente zu verzichten und die Nachhaltigkeitsdebatte in Wissenschaft und Politik wieder stärker in der Lebenswelt zu verankern, anstatt sie zu sehr auf errechnete Ferndiagnosen zu stützen.
Zur Person:
Böhmer war bereits als Schüler an Projekten zur Erhaltung von Ökosystemen beteiligt, u. a. 1985 im Rahmen des geplanten Ausbaus des Main-Donau-Kanals. Er studierte zunächst Geographie, Politikwissenschaft und Kommunikationswissenschaften an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, nach dem Vordiplom Geographie, Biologieund Geologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
In Erlangen schloss er 1998 seine Promotion zum Thema „Vegetationsdynamik im Hochgebirge unter dem Einfluss natürlicher Störungen“ im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projektes „Mosaik-Zyklus-Modelle hochdynamischer Pflanzengemeinschaften des Alpenraumes“ ab, anschließend wechselte er als Habilitand in die Abteilung Landschaftsökologie des Departments für Ökologie der Technischen Universität München.
Von 2001 bis 2003 erhielt er ein Habilitationsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft für das Projekt „Dynamik und Invasibilität des montanen Bergregenwaldes auf der Insel Hawaii“ und arbeitete in dieser Zeit als Post-Doktorand bei Dieter Mueller-Dombois am Department of Botany der University of Hawaii at Manoa sowie 2002–2003 als Affiliate Faculty an der University of Hawaii at Hilo. Im Anschluss war er Stipendiat am Department Naturschutzforschung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung – UFZ in Leipzig.
Ab Wintersemester 2004 hat er die neu geschaffene Professur für Vegetationsgeographie an der Universität Bonn vertreten und aufgebaut. 2006 folgte seine Habilitation im Fach Landschaftsökologie an der TU München über die Langzeitdynamik tropischer Bergregenwälder im Pazifikraum mit nachfolgender Ernennung zum Privatdozent am Department of Ecology and Ecosystem Management der TU München.
2006–2014 war er zudem Managing Director des Interdisziplinären Lateinamerikazentrums (ILZ), einer zentralen wissenschaftlichen Einrichtung der Universität Bonn. Er ist Mitinitiator des seit 2010 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit mehreren Millionen Euro geförderten „Kompetenznetz Lateinamerika“.
2014 folgte Böhmer einem Ruf auf den Lehrstuhl für Biogeographie am Institut für Geographie, Erdwissenschaften und Umwelt (School of Geography, Earth Science and Environment, SGESE) der University of the South Pacific (USP), einer von nur zwei regionalen Universitäten weltweit. Seit 2015 ist er Direktor (Head of School) dieses Instituts.
Böhmer äußerte wiederholt Zweifel an der Aussagekraft prognostischer Modelle zum Verhalten von Pflanzenarten im Klimawandel. Er war Mitglied der Arbeitsgruppe „Agiculture and Forestry“ des Pacific Island Development Forum (PIDF) zur Vorbereitung der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 (COP21) und ist Editor der internationalen Fachzeitschrift Endangered Species Research (ESR).
Der Eintritt zu dieser Lesung ist frei.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich
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